Selbstwert
- maltenberger2
- 18. Aug. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Melanie B ist eine gute Führungskraft. Sie ist sehr zugewandt, hört zu und ihre Mitarbeiter:innen sind ihr wirklich wichtig. Sehr aufmerksam im Umgang, trifft Entscheidungen, die nachvollziehbar sind, lebt vor, was sie sich auch von ihren Mitarbeiter:innen wünscht. Sie ist aufrecht und hat ihre Abteilung im Griff. Nach außen!
Nach innen ist sie unsicher. Sie zweifelt. Wenn sie länger nichts hört von der Geschäftsleitung, dann wird sie ganz nervös, weil sie die Befürchtung hat, dass ihre Leistung nicht gewürdigt wird. Sie verbringt viele Stunden damit, dass sie darüber nachdenkt, ob sie richtig entschieden hat oder es doch anders besser gewesen wäre. Sie verbraucht sehr viel Kraft, um diese Unsicherheit nach außen zu verbergen.
Was passiert da?
Selbstwertgefühl bedeutet, sich selbst zu schätzen und anzuerkennen. Es ist das innere Bewusstsein, einen unabhängigen und einzigartigen Wert zu besitzen. Es sagt: „Ich habe Bedeutung, ich bin wertvoll, ich kann für mich einstehen.“ Vor allem junge Führungskräfte oder Quereinsteiger sind in ihrem Tun unsicher. Je nachdem wie hoch der eigene Selbstwert entwickelt ist, gelingt es ihnen ihr Tun so zu reflektieren, dass es beim Wachsen hilft. Bei einer schwächeren Ausprägung wertet sich die Person eher ab und ist angewiesen auf Bestätigung von außen. Was für Chef sehr mühsam werden kann, weil sie diese Bestätigung nicht liefern können (dazu einen eigenen Blog)
Lösung und Hintergrund
Bewusstsein über das eigene Selbstwertgefühl zu entwickeln, ist ein lebenslanger Prozess und benötigt ein Gegenüber. Also Menschen, Beziehungen, Arbeitssituationen, das Leben. Hier geht es weniger darum, bestimmte Situationen zu meiden, sondern durch diese Irritationen überhaupt einen Hinweis zu erlangen, dass es hier ein Thema mit dem eigenen Selbstwert gibt. Ohne diese Fähigkeit des Wahrnehmens, weshalb ich mich nun so fühle, wie ich mich fühle (verunsichert, minderwertig etc.) ist es auch schwer zu lernen, sich selbst zu regulieren. Wir benötigen diese emotionale Wahrnehmung und sollten sie kultivieren.
Für meinen Coachee haben wir uns gemeinsam bestimme Übungen vereinbart, damit sie langsam lernt ihren eigenen Wert bewusst zu machen:
• Sich selbst für Erfolge belohnen
• Um Unterstützung bitten und auch Hilfe zulassen
• Lob annehmen und sich darüber wirklich freuen
• Grenzen setzen
• Der innere Selbstkritiker unterbrechen ( Laut STOP! sagen)
• Eigene Fähigkeiten schätzen
• Fehler als Lernchancen ansehen
• Fortschritte bewusst wahrnehmen
• Im Hier und Jetzt leben und nicht in der Zukunft (was wenn....)
• Realistische Ziele setzen und Teil-Erfolge feiern
• Kritik konstruktiv annehmen
• Von anderen lernen, ohne Selbstwert zu mindern
• Körperliche Nähe zulassen
• Sich um den eigenen Körper kümmern
• Dankbarkeitslisten führen (kann die Sicht auf das Leben verändern)
• Pausen einlegen
• Sinneserfahrungen pflegen (in den Wald spazieren gehen oder am See)
• Inneren Dialog kultivieren ( den "Mind Fuck"
im Gehirn bewusst abstellen)
• Arbeit als bereichernd für die eigene Entwicklung ansehen
• Persönliche Spiritualität pflegen
• Eigene Werte definieren und leben.
• Materielle Sicherheit bewusst wertschätzen
• Die eigene Selbstwertgeschichte reflektieren
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